Schutzklassen von Sicherheitsschuhen – einfach erklärt
Sicherheitsschuhe sind unverzichtbar, wenn Sie Ihre Füße bei der Arbeit vor mechanischen, chemischen oder witterungsbedingten Gefahren schützen möchten. Doch welcher Sicherheitsschuh passt genau zu Ihrer Tätigkeit? Hier erfahren Sie übersichtlich, welche Schutzklassen es gibt und wie Sie einfach den passenden Schuh finden.
Europäische Normen – was bedeuten sie?
In Europa regeln klare Normen, welche Anforderungen Sicherheitsschuhe erfüllen müssen:
- EN ISO 20345: Schuhe mit Zehenschutzkappe (Belastbarkeit bis 200 Joule oder 15 kN Druck)
- EN ISO 20346: Schuhe mit Zehenschutzkappe (Belastbarkeit bis 100 Joule oder 10 kN Druck)
- EN ISO 20347: Berufsschuhe ohne Zehenschutzkappe (z. B. Pflege oder Küche)
Alle Sicherheitsschuhe bei omniprotect.de erfüllen selbstverständlich die Anforderungen der EN ISO 20345.
Schutzklassen im Überblick – SB bis S7 einfach erklärt
Um Ihnen die Auswahl zu erleichtern, werden Sicherheitsschuhe in Schutzklassen eingeteilt:
- SB – Basisschutz, Mindestanforderungen (z. B. Reißfestigkeit, Wasserdampfdurchlässigkeit).
- S1 – Zehenschutz, antistatische Sohle, Energieaufnahme im Fersenbereich. Ideal für trockene Innenbereiche (Lager, Werkstätten, Industrie).
- S1P – Wie S1, zusätzlich durchtrittsichere Sohle. Optimal für Bau, Handwerk und Metallverarbeitung.
- S2 – Wie S1, wasserabweisendes Obermaterial. Für leicht feuchte Umgebungen (z. B. Logistik, Facility Management).
- S3 – Vereint S2 und S1P: wasserabweisend und durchtrittsicher. Verbreitet in Bau, Handwerk, Industrie und Landwirtschaft.
- S4 – Wasserdichte Sicherheitsstiefel aus Kunststoff oder Gummi mit S1-Eigenschaften. Perfekt für nasse Bereiche (Lebensmittelproduktion, Chemie).
- S5 – Wie S4, zusätzlich durchtrittsichere Sohle. Ideal für Bau, Landwirtschaft, Kanal- und Tiefbau.
- S6 und S7 – Neu mit EN ISO 20345:2022 eingeführt, verpflichtend mit Membranen und WR-Schutz („Water Resistant“), also vollständig wasserdicht.
Neuerungen der Norm EN ISO 20345:2022 – einfach erklärt
Seit 2022 gelten aktualisierte Vorschriften für Sicherheitsschuhe, die Ihre Sicherheit weiter erhöhen:
- Rutschhemmung: Die bisherigen Klassen (SRA, SRB, SRC) wurden ersetzt durch eine einheitliche Kennzeichnung „SR“ für geprüfte Rutschhemmung.
- Erweiterte Schutzprüfungen: Optionale Zusatzprüfungen wie Schnittschutz („CR“ – Cut Resistance), Stoßabsorption oder Hitzebeständigkeit. Diese Zusatzmerkmale sind nicht automatisch bei allen Modellen enthalten, sondern ergänzen individuell bestimmte Schuhmodelle.
- Verbesserter Wasserschutz: Die neue Kennzeichnung „WR“ steht für umfassenden Schutz vor Wasserdurchtritt.
- Klarere Symbole: Zusätzliche Schutzmerkmale (z. B. Chemikalien- oder Hitzeschutz) werden durch neue, leicht verständliche Symbole gekennzeichnet.
Zusatzanforderungen – was bedeutet was?
Manche Sicherheitsschuhe bieten ergänzende Schutzmerkmale:
- HI – Wärmeisolierung
- CI – Kälteisolierung
- PL – Durchtrittschutz mit textiler Einlage
- PS – Durchtrittschutz mit metallischer Einlage
- HRO – Schutz vor Kontaktwärme bis 300 °C
- WPA – Schutz vor Wasserdurchtritt und -aufnahme des Obermaterials
- WR – Komplett wasserdichter Schuh
ESD-Schuhe – wann sind sie sinnvoll?
ESD-Schuhe („Electrostatic Discharge“)verhindern elektrostatische Entladungen und schützen so empfindliche elektronische Bauteile. Sie werden eingesetzt in:
- Elektronikfertigung
- Reinräumen
- explosionsgefährdeten Bereichen
Wichtig zu wissen:
ESD-Schuhe leiten elektrostatische Ladungen kontrolliert ab (Widerstand zwischen 100 kΩ und 35 MΩ). Sie sind nicht elektrisch isolierend oder leitfähig im Sinne elektrischer Sicherheitsnormen (wie z. B. spezielle Schuhe für Elektriker). Bei omniprotect.de finden Sie eine große Auswahl an ESD-Modellen, von Halbschuhen bis Winterstiefeln.
DGUV Regel 112-191 – zertifizierte Einlagen und Anpassungen
Die DGUV Regel 112-191 („Benutzung von Fuß- und Knieschutz“) gibt vor, dass Sicherheitsschuhe nur mit zertifizierten orthopädischen Einlagen oder speziellen Anpassungen verwendet werden dürfen. Andernfalls verliert der Schuh seine CE-Kennzeichnung, und der Schutz durch die Berufsgenossenschaft entfällt. In den meisten Fällen betrifft diese Regelung die Einlegesohlen.
Omniprotect informiert Sie bei jedem Sicherheitsschuh direkt in der Produktbeschreibung, ob zertifizierte Einlagen verwendet werden dürfen.
Fazit – schnell den richtigen Schuh finden
Die richtige Schutzklasse hängt von Ihrem Arbeitsbereich ab:
- S1 und S1P – trockene Innenbereiche.
- S2 und S3 – feuchte und anspruchsvolle Umgebungen.
- S4 und S5 – sehr nasse oder chemisch belastete Bereiche.
- S6 und S7 – vollständige Wasserdichtigkeit mit Membranen nach neuer Norm.
Die neue Norm EN ISO 20345:2022 macht es Ihnen einfacher, mit klareren Kennzeichnungen und erweiterten Schutzoptionen den passenden Sicherheitsschuh zu finden.
Noch Fragen?
Unser Kundenservice ist gerne für Sie da.